In der Mitte der Gesellschaft – wo stehst Du?

Ungewöhnliche Veranstaltung mit den Bundestagskandidierenden bei der Caritas Arnsberg-Sundern

„Eine spannende Methode, die ungleiche Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen und die vielfachen Diskriminierungen in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen“, zog Maria Tillmann ein positives Fazit nach dem Besuch beim Caritasverband Arnsberg-Sundern e.V.

Bei dem dort für die Bundestagskandidierenden veranstalteten Rollenspiel hatte die GRÜNE Kandidatin für den Hochsauerlandkreis sich in eine 16-jährige Syrerin, Schülerin eines Gymnasiums, hineinzuversetzen. Andere ausgeloste Rollen waren z.B. die einer 40-jährigen alleinstehenden Krankenschwester, eines alleinerziehenden Vaters zweier Kinder, eines Elektrikers mittleren Alters, einer 18-jährigen sehr guten Schülerin, einer querschnittsgelähmten Lehrerin, eines jungen Geflüchteten oder einer türkischen Mutter mit einem behinderten Kind.

Alexandra Nitschke von der Integrationsagentur der Caritas bat die Teilnehmer*innen für jede mit „ja“ zu beantwortende Frage einen Schritt nach vorne zu kommen. Schnell zeigten sich die Unterschiede bei der Chance auf eine private Krankenversicherung, der möglichen Inanspruchnahme von anwaltlicher Hilfe, der Möglichkeit, eine gute Wohnung mieten zu können, von der Polizei nach einem Unfall fair behandelt zu werden oder in einen Club hineingelassen zu werden. Die sozialen Ungerechtigkeiten für Geflüchtete, Alleinerziehende und Menschen mit Beeinträchtigungen wurden bei der Auswertung mehr als deutlich.

Allerdings wurden auch Unterschiede sichtbar, welches Bewusstsein über die Lebensbedingungen von Menschen mit Ausgrenzungserfahrungen existiert, zum Beispiel in Bezug auf verfügbare Ressourcen oder Erfahrungen von Alltagsrassismus.

Über die reine Erkenntnis hinaus mahnte Maria Tillmann im Anschluss eine intensivere Debatte darüber an, wie durch gute Politik der täglichen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer und sozialer Herkunft, Hautfarbe, Aussehen, Alter und Gesundheit begegnet werden kann. Sie verwies auf die Quotierung und das Vielfaltstatut der GRÜNEN Partei und forderte, gesellschaftliche Strukturen für Integration und Inklusion so zu verändern, dass kein Platz mehr für menschenfeindliche und ausgrenzende Einstellungen bleibt.

Christian Stockmann, Vorstandsvorsitzender der Caritas Arnsberg-Sundern, dankte am Schluss den erschienenen Bundestagskandidierenden Maria Tillmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Dirk Wiese (SPD), Carlo Cronenberg (FDP) und Karl-Ludwig Gössling (Die Linke) für die Beteiligung an diesem außergewöhnlichen Experiment und dem regen Austausch.